Zirkonolith |
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Formel: |
CaZrTi2O7 (4.DH.30; Zirkonolith-Zirkelit-Gruppe) |
Ausbildung: |
drei bekannte Polytypen: Zirkonolith-2M (monoklines Kristallsystem, der ursprüngliche Zirkonolith), Zirkonolith-3O (orthorhombisches Kristallsystem) und Zirkonolith-3T (trigonales Kristallsystem); schwarz bis braun, rot |
Entdeckung: |
1956 - Borodin & Nazarenko & Richter; der Name wurde benannt nach dem Element Zirkonium in der chemischen Zusammensetzung. 1988/1989 - von der IMA diskreditiert und neu definiert (Bayliss et al.). Die Bezeichnung Zirkonolith gelte nunmehr als Gruppenname für die bekannten Polytypen. Polymignit - 1824 - beschrieb Jöns Jakob Berzelius ein neues Mineral (Polymignit) aus einem Syenit-Pegmatit in Fredriksvärn (heute: Stavern), Norwegen. Die Exemplare wurden von Nils Otto Tank um 1823-1824 gesammelt, als er Mineralogie studierte. Polymignit bei Stavern ist Metamikt. 1890 - Waldemar Christofer Brögger, dieser beschrieb ausführlich die Morphologie und die chemischen und physikalischen Eigenschaften des Polymignits. 1958 - Lima-de-Faria fand heraus, dass die Rekristallisation bei 700 °C des Typmaterials eine kubische Phase (mit Fluoritstruktur) ergab. 1969 - Pudovkina et al. berechnete auf der Grundlage der von Brögger (1890) angegebenen Achsenverhältnisse (0,712:1:0,512) und des Zelleinheitsvolumens, dass Polymignit orthorhombisch ist. Später stellte sich heraus, dass Polymignit mit dem 1956 beschriebenen Zirkonolith identisch ist, welcher 1988 von der IMA diskreditiert wurde. Aktuell wird Polymignit als metamikte Varietät des orthorhombischen Zirkonolits angesehen. |
Typlokalität: |
Norwegen, Vestfold, Larvik, Stavern (Fredriksvärn) Russland, Oblast Murmansk, Kola-Hakbinsel, Afrikanda-Komplex |
Seltenheit: |
wenig verbreitet (Mineralienatlas: 106 / Mindat: 204 Lokalitäten; 2024) |
Polymignit (Zirkonolith-3O) xx in Feldspat Stavern (Fredriksvärn), Larvik, Vestfold, Norwegen (TL) Stufe: 5,6 x 4,8 cm
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schwarzes Polymignit-Kristall Detail der links abgebildeten Stufe Bildbreite: 2,8 cm
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Quellen: Sammlung und Fotos Matthias Kahl; allg. Mineralbeschreibung nach Mineralienatlas.de, Mindat.org, Handbook of Mineralogy, DeWikipedia und/oder Lapis-Mineralienmagazin
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