Titanit

Formel:   

CaTiSiO5                                                                                          (9.AG.15; Titanit-Gruppe)

Ausbildung:

monoklines Kristallsystem; farblos, gelblich bis braun, grün, rosarot, orange oder schwarz; flächenreiche, oft tafelige, keilförmig zugespitzte Kristalle und Zwillinge (Kontakt- und Durchdringungszwillinge), auch radialstrahlige, lamellare oder körnige bis massige Aggregate

Entdeckung:   

1787 - Marc August Pictet (= nouveau substance minérale); 1795 - Martin Heinrich Klaproth; der Name nimmt Bezug auf die chemische Zusammensetzung, dem Gehalt an Titan. Die Titanen (griechisch Τιτάνες , Einzahl: Titan griechisch Τιτάν ) sind in der griechischen Mythologie Riesen in Menschengestalt und ein mächtiges Göttergeschlecht, das in der legendären Goldenen Ära herrschte. Die weiblichen Titanen werden auch Titanide (Τιτανιδες) genannt. Vom Titanenkampf zwischen Olympiern, Hekatoncheiren und einer Reihe von Titanen berichtete das verlorene Epos Titanomachie, in welchem sie nach hartem Kampf schließlich besiegt und in die Tiefen der Unterwelt, den Tartaros, getrieben werden.

Sphen - ein alternativer Name für Titanit nach René Just Haüy (1801), aus dem altgriechischen σφήν sphén für „Keil“, aufgrund seiner oft keilförmigen Kristallformen.

Yttrotitanit (Keilhauit) - ist eine seltene, yttriumhaltige (bis 10% Y2O3) Varietät, ursprünglich beschrieben durch Erdmann (1844) bzw. Scheerer (1844) von Buø, Tromøysund, Arendal, Aust-Agder in Norwegen.

Typlokalität: 

Deutschland, Bayern, Niederbayern, Bayerischer Wald, Hauzenberg, Hauzenberger Graphitgruben (wohl die Lgst. Kropfmühl)

Seltenheit:    

verbreitet                                                               (Mineralienatlas: 2.870 / Mindat: 6.181 Lokalitäten; 2024)

 

 

hell bräunliches Titanit xx gemeinsam mit Albit und Chlorit

 Felbertal, Mittersill, Bezirk Zell am See, Österreich

  Bildbreite: 15 mm

 

 

grünlichgelbe Titanit xx gemeinsam mit Calcit und Chlorit

Schratkopf, Felbertal, Mittersill, Bezirk Zell am See, Österreich

Bildbreite: 21 mm


grüne Titanit xx auf Albit

Thirrist, Imilchil, Errachidia, Meknès-Tafilatet, Hoher Atlas, Marokko

  Stufe: 11 x 8 cm

 



Titanit-Kristall

Detail der links abgebildeten Stufe

Bildbreite: 2 cm

 



Yttrotitanit (Keilhauit)

Buoya Insel, Tromøysund, Arendal, Agder, Norwegen

  Stufe: 5,5 x 3,2 cm

 

 

Yttrotitanit (Keilhauit)

Detail der links abgebildeten Stufe

Bildbreite: 9 mm

 

 

Yttrotitanit (Keilhauit)

Buoya Insel, Tromøysund, Arendal, Agder, Norwegen

  Stufe: 5,4 x 2,5 cm

 


 

Titanit-Kristall

Kragerø, Vestfold og Telemark, Norwegen

  Kristall: 3,8 x 3,4 cm

 

 

Titanit xx, radialstrahlige Aggregat

in Matrix aus überwiegend Aegirin, Nephelin und etwas Eudialyt

Kirovskii Apatit Mine, Mt. Kukisvumchorr, Chibiny, Murmansk, Kola-Halbinsel, Russland

  Stufe: 11,5 x 10,0 cm

 

 

 

radialstrahliges Titanit-Aggregat

andere Ansicht der links abgebildeten Stufe


                                                                                                        

Quellen: Sammlung und Fotos Matthias Kahl; allg. Mineralbeschreibung nach Mineralienatlas.de, Mindat.org, Handbook of Mineralogy, DeWikipedia und/oder Lapis-Mineralienmagazin

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