Kermesit

Formel:   

Sb2S2O                                                                                                                  (2.FD.05; Kermesit-Gruppe).

Ausbildung:

triklines Kristallsystem; meist nadelige bis faserige, radialstrahlige Kristalle und Aggregate von kirsch- bis violettroter Farbe, auch Krusten oder Anflüge. Krusten und Beschichtungen können mit Metastibnit verwechselt werden.

Entdeckung:   

1730 - Minerophilus Freibergensis (alias Johann Caspar Zeisig), wohl erste Ewähnung als Spiß-Glaß unter Bezug auf die Grube „Neue Hoffnung Gottes“ bei Bräunsdorf in Sachsen. 1737 - Johann Ernst Hebenstreit (= Stibium rubrum bzw. Rotes Spießglaserz). 1779 - Balthazar Georges Sage (= d'Antimoine en plumes (Kermes mineral natif, deutsch: natürliches Kermesmineral); der alchemistische Begriff Kermes leitet sich vom persischen Wort "qurmizq" oder vom arabischen "al-qirmiz" ab, die Bezeichnung für eine rote Farbe). 1789 - Abraham Gottlob Werner (= Rotspießglaserz). 1832 - Sulpice Beudant (= Kermès bzw. Antimoine rouge (auch als Antimonblende und Rotes Spiesglanzerz)). 1843 führte Edward John Chapman den jetzt gültigen Namen Kermesit ein.

Typlokalität: 

Deutschland, Sachsen, Direktionsbezirk Chemnitz, Landkreis Mittelsachsen, Revier Freiberg, Bräunsdorf, Grube Neue Hoffnung Gottes.

Seltenheit:

wenig verbreitet                                                                                   (mineralienatlas: 150 / mindat: 248 Lokalitäten; 2025).

 

 

Kermesit xx neben Valentinit auf Quarz

Grube "Neue Hoffnung Gottes", Bräunsdorf bei Freiberg, Sachsen, BRD (TL)

Stufe: 7 x 6 cm


 

Kermesit xx, Quarz xx

Detail der links abgebildeten Stufe  
Bildbreite: 4,5 mm

 

 

nadelige Kermesit xx bis 3 cm Länge

Pezinok, Bratislavsky kraj, Slowakei 

Stufe: 11 x 8 cm

 

 

 

Kermesit xx

Detail der links abgebildeten Stufe

 Bildbreite: 4,5 cm  

 

                                                                                                        

Quellen: Sammlung und Fotos Matthias Kahl; allg. Mineralbeschreibung nach Mineralienatlas.de, Mindat.org, Handbook of Mineralogy, DeWikipedia und/oder Lapis-Mineralienmagazin

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